Frauen erbringen in einem Jahr so viel Fürsorgearbeit wie Männer in vier Jahren. Auf die ungleiche Verteilung dieser sogenannten Care-Arbeit, aber auch auf die mangelnde Wertschätzung von Fürsorgearbeit macht deshalb jährlich der Equal Care Day am 29. Februar bzw. 1. März aufmerksam.
Wer Kinder erzieht und versorgt, ältere Angehörige oder Angehörige mit Behinderung pflegt, der darf keinen Nachteil deswegen haben – weder beruflich noch sonst irgendwie. Dafür braucht es einen viel höheren Stellenwert der Sorgearbeit in unserer Gesellschaft und vor allem staatliche Strukturen zur besseren Unterstützung von Sorgearbeitsleistenden. Es ist inzwischen keine Überraschung mehr, dass zahlreiche Studien belegen, dass es vor allem Frauen sind, die fast ausschließlich Fürsorgearbeit leisten und deren mentale Belastung wegen des Organisierens von Alltagsaufgaben entsprechend hoch ist: Es sind vor allem die Dinge, die im Alltag so scheinbar nebenbei passieren, die eine hohe mentale Belastung verursachen. Also zum Beispiel das Frühstücksbrote schmieren, neue Sportschuhe kaufen oder an die Geschenke für den Kindergeburtstag zu denken – all das sind Aufgaben, die in den allermeisten Fällen von Frauen erledigt werden. Dafür braucht es in unserer Gesellschaft ein viel größeres Bewusstsein, nicht nur, aber insbesondere am Equal Care Day.
Den diesjährigen Equal Care Day will ich zudem zum Anlass nehmen, um insbesondere auf die Situation von Alleinerziehenden aufmerksam zu machen: Alleinerziehende sind noch einmal mehr von dieser Belastung betroffen als Paare. Sie tragen die ganze Verantwortung allein und können die Last weniger gut verteilen. Für sie braucht es zielgerichtete Unterstützungsangebote vom Bund und vor allem mehr finanzielle Mittel.